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Heidegger - Die Kaperfahrt der Neuen Rechten
Die Neue Rechte sieht den deutschen Philosophen Martin Heidegger als Säulenheiligen. Das empört den Essener Verleger und Philosophen Werner L. Hohmann zutiefst. Der Heidegger-Schüler Hohmann widerspricht in seinem Vortrag im Correctiv Buchladen zur Identität auf Basis der Philospophie Heideggers den Auslegungen der nationalistischen Populisten Martin Sellner (Chef der Identitären Bewegung) und Götz Kubitschek, die sich in ihren Thesen immer wieder auf den deutschen Philosophen beziehen. Sie hätten nichts verstanden, sagt Hohmann. Vor allem Heideggers Schriften zur Identität würden von den Nationalisten missbraucht, um als Grundlage ihrer ethnopluralistischen Ideologie zu gelten. Hohmann gründete 1983 einen geisteswissenschaftlichen Verlag in Essen und ist unter anderem Herausgeber der Reihe „Kleine Arbeiten zur Philosophie“. Er arbeitet über Nietzsche und Heidegger und ist Gründer des Nietzsche-Kreis e.V. Hohmann sieht die neuen Rechten auf geistiger Kaperfahrt, die sich Heideggers Werk aneignen wollen. Für ihn basiert Heideggers Beschreibung der Identität auf Hoffnung und sie rechtfertigt nicht die Angst-Kampagnen der Neuen Rechten vor Überfremdung oder gar eines „großen Austausches“.